Erfolgreich, aber erschöpft: Warum gerade Führungskräfte oft ins Burnout rutschen

Führungskräfteentwicklung

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Wenn Erfolg dich ausbrennt – eine Realität für viele Führungskräfte

Freitagabend, 22:30 Uhr. Markus, Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens, sitzt noch immer vor seinem Laptop. Eigentlich wollte er früher Schluss machen. Doch da sind noch Mails, Präsentationen, ein Problem im Team. „Eine stressige Phase“, sagt er sich – doch diese Phase dauert schon zwei Jahre.

Die ständige Erreichbarkeit, die Verantwortung, der Druck – es ist normal geworden. Urlaub hat er mehrfach verschoben, Sport abgesagt, seine Familie sieht ihn nur zwischen Meetings. Eine Kollegin spricht ihn an: „Markus, alles in Ordnung? Du wirkst so erschöpft.“

Erschöpft. Ja, das trifft es. Aber wie kommt man da wieder raus?

In der Nacht liegt er wach. Gedanken kreisen. Hätte er die Präsentation anders aufbauen sollen? War seine letzte Entscheidung im Meeting wirklich die richtige? Er hat das Gefühl, den Überblick zu verlieren, obwohl er doch als Führungskraft immer Kontrolle behalten sollte. Doch das Gefühl der Kontrolle schwindet mit jedem Tag mehr.

1. Burnout ist kein Modewort – es ist real

Der Begriff „Burnout“ wurde 1974 von Herbert Freudenberger geprägt. Ursprünglich beschrieb er die Erschöpfung von Menschen in sozialen Berufen. Heute betrifft es alle Branchen – besonders Führungskräfte.

Die Burnout-Symptome bei Führungskräften sind oft subtil und schleichend. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nennt drei Hauptmerkmale:

  • Emotionale Erschöpfung
  • Verminderte Leistungsfähigkeit
  • Negative Einstellung zur Arbeit

Doch Burnout ist mehr als das. Es geht nicht nur um Stress, sondern um anhaltende Überlastung – oft selbst verschuldet, durch Perfektionismus, falsche Erwartungen und fehlende Grenzen.

Markus spürt das. Früher war er voller Tatendrang, Ideen sprudelten aus ihm heraus. Jetzt fühlt er sich nur noch ausgelaugt. Selbst Dinge, die ihm einmal Freude bereitet haben, fühlen sich wie eine weitere Aufgabe auf seiner endlosen Liste an.

2. Warum trifft es besonders Führungskräfte?

Markus ist kein Einzelfall. Burnout in der Führungsebene ist keine Seltenheit. Viele Führungskräfte übersehen die ersten Warnzeichen, weil sie angetrieben sind von:

🔹 Perfektionismus: Alles muss fehlerfrei sein – egal, zu welchem Preis.
🔹 Ehrgeiz: Das nächste Ziel ist immer das wichtigste.
🔹 Schwierigkeit, „Nein“ zu sagen: Mitarbeitende brauchen Unterstützung, Vorgesetzte erwarten Ergebnisse.
🔹 Fehlende Abgrenzung: Ständige Verfügbarkeit lässt keinen Raum für Erholung.

Markus erinnert sich an die Zeiten, in denen er dachte, er müsse sich nur mehr anstrengen, dann würde es leichter werden. Doch das Gegenteil ist eingetreten. Je mehr er sich engagierte, desto mehr wurde von ihm erwartet. Der Druck nahm weiter zu, ohne dass er es bemerkte.

3. Mehr Freizeit ist nicht gleich weniger Stress

Viele denken, Burnout-Prävention für Führungskräfte bedeute einfach weniger arbeiten. Doch oft sind es nicht die Stunden, sondern der mentale Dauerstress.

  • Homeoffice & Erreichbarkeit: Die Grenzen verschwimmen.
  • Freizeit als zusätzlicher Stressfaktor: Termine, Familie, ständige Erreichbarkeit – wo bleibt die Erholung?
  • Gedankenkreisen: Selbst nach Feierabend läuft der Kopf weiter auf Hochtouren.

Markus hat längst bemerkt, dass sein Körper ihm Signale sendet. Schlafstörungen, Verspannungen, Gereiztheit. Doch er ignoriert sie. „Es wird schon besser werden“, sagt er sich immer wieder. Aber es wird nicht besser – es wird schlimmer.

Weniger arbeiten bringt nichts, wenn man nicht abschalten kann. Es geht um gezielte Erholung – bewusst, regelmäßig, effektiv.

4. Was Führungskräfte gegen Burnout tun können

  • Selbstreflexion: Wo überforderst du dich selbst?
  • Resilienz stärken: Widerstandskraft gegen Stress trainieren.
  • Grenzen setzen: Klare Regeln zur Erreichbarkeit, besonders im Homeoffice.
  • Regeneration ernst nehmen: Pausen, Schlaf, Bewegung sind keine Nebensache.
  • Coaching & Unterstützung: Muster durchbrechen, bevor es zu spät ist.

Markus hätte diese Liste früher als „weiche Faktoren“ abgetan. Doch heute weiß er, dass genau diese Punkte über seine Leistungsfähigkeit entscheiden. Ohne Pausen, ohne Grenzen, ohne Selbstfürsorge kann niemand dauerhaft erfolgreich führen.

5. Wie Markus die Notbremse zog

Irgendwann war Schluss. Markus erkannte, dass er etwas ändern musste, bevor ihn Burnout als Führungskraft vollständig ausbremste.

📌 Offline-Zeiten eingeführt: Nach 19 Uhr keine Mails – ein wichtiger Schritt zur Burnout-Prävention für Führungskräfte.
📌 Delegieren gelernt: Verantwortung teilen, um sich nicht durch Perfektionismus zu überlasten.
📌 Externe Unterstützung gesucht: Ein Burnout-Coaching für Führungskräfte half ihm, neue Perspektiven zu gewinnen.
📌 Bewusst abschalten: Spaziergänge, Sport und feste Erholungszeiten schufen einen nachhaltigen Schutz vor Burnout in der Führungsebene.

Die ersten Wochen waren schwer. Er fühlte sich, als würde er seine Verantwortung vernachlässigen. Doch mit jeder bewussten Entscheidung zur mentalen Gesundheit als Führungskraft wurde sein Kopf klarer, sein Fokus stärker.

Heute ist Markus immer noch Geschäftsführer – aber einer, der gelernt hat, dass Burnout-Prävention für Führungskräfte nicht bedeutet, weniger zu leisten, sondern klüger mit seiner Energie umzugehen.

Fazit: Verantwortung fängt bei dir an

Als Führungskraft trägst du Verantwortung – für dein Team, aber auch für dich selbst. Burnout entsteht nicht nur durch den Job, sondern durch eigene Muster.

👉 Willst du als Führungskraft widerstandsfähiger werden und Burnout vermeiden? Mein Führungskräfte-Coaching hilft dir, gesunde Grenzen zu setzen und leistungsfähig zu bleiben.

Welche Maßnahme setzt du als Erstes um?

Sabrina Bertholdt

Führungskräfte Coach, Sportmental­trainerin

Seit vielen Jahren begleite ich Führungskräfte und Sportler dabei, authentisch zu führen, Leistung abzurufen und gelassener zu werden.

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