Umgang mit Niederlagen im Sport: Beispiel Fußball-Europameisterschaft 2024

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ussball-Europameisterschaft 2024-Umgang mit Niederlagen

Spanien gewinnt und Deutschland blickt nach vorne

Die Fußball-Europameisterschaft 2024 ist zu Ende. Mein persönlicher Rückblick für eine tolle Zeit und mein Tipp für den Umgang mit Niederlagen im Sport-die Soforthilfe gegen Frustration.

Der Sommer liegt über Europa. Es ist wieder Zeit für die FußballEuropameisterschaft – ein Fest des Fußballs, das Herzen höher schlagen lässt und Geschichten schreibt, die noch lange nachhallen. Die Kinder sammeln Panini Bilder für ihre Fußballhefte, tragen nur noch Trikots und Deutschland erstrahlt in schwarz rot gold. Die Stadien gefüllt mit tausenden jubelnden Fans. Tränen des Glücks strömen über die Gesichter der Fans und Spieler beim Sieg.

Man spürte die Euphorie die in unserem Lad herrschte und die gigantische Stimmung ob tanzende Holländer von rechts nach links oder den Saxophonist Andre Schnura, es waren alle völlig losgelöst . In diesem Moment schien die Welt stillzustehen.

Was mich an den Spielen am meisten faszinierte: Wie das Spiel innerhalb kürzester Zeit komplett gedreht werden kann, wenn die richtigen Maßnahmen ergriffen werden. Und, damit genau sowas passieren kann, brauchen die Spieler mentale Stärke! Würden sie nach dem ersten gegnerischen Tor die Hoffnung und den Glauben an sich und die Chance auf den Sieg verlieren, dann haben sie auch genau dann das Spiel bereits verloren.

Ganz Deutschland blickte gespannt auf die Leistungen der Nationalmannschaft. Es war eine Zeit der Hoffnung und der Erwartungen, denn als Gastgeber stand Deutschland besonders im Rampenlicht. Wir deutschen Fans hatten große Hoffnungen, als das Turnier begann. Mit Julian Nagelsmann als Trainer und einer Mannschaft, die nach einer schwierigen Phase wieder Vertrauen in ihr Können gefunden hatte, war der Optimismus greifbar. Die ersten Spiele zeigten Lichtblicke, insbesondere der Auftaktsieg gegen Schottland. Doch im Viertelfinale gegen einen starken Gegner, wie Spanien endete für uns der Traum vom Titelgewinn. Er war so greifbar nah, die Gefühle im Spiel fuhren Achterbahn schon beim zuschauen. Florian Wirtz der Joker traf in der 89. Minute zum 1:1 Ausgleich und es ging in die Verlängerung. In der Verlängerung gab das deutsche Team auch nochmal Gas und hatte ein paar Chancen leider traf Spanien kurz vor Schluss und machte das 2:1. Nach einem harten Kampf musste die deutsche Nationalmannschaft sich dann aus dem Turnier verabschieden, obwohl sie meiner Meinung nach die bessere Mannschaft war.

Spanien hat sich dann im Finale in Berlin als Europameister gegen England durchgesetzt . Trotz des Ausscheidens unserer Mannschaft gibt es viel, was wir aus diesem Turnier lernen können – sowohl im Sport als auch im täglichen Leben. Dabei stehen Disziplin, Durchhaltevermögen und der richtige Umgang mit Niederlagen im Fokus.

Erfolgreich trotz Niederlagen: Was wir von der Fußball-Europameisterschaft lernen können

Was können Führungskräfte, Unternehmer, Mitarbeiter daraus lernen? Wie verhalten sich Profi-Mannschaften bei Erfolgen und Misserfolgen? Schauen wir es uns mal genauer an, denn wir können einiges davon lernen!

Das Leben ist wie eine wilde Achterbahnfahrt – mal geht’s rasant nach oben, dann wieder steil bergab. Wer im Leben erfolgreich sein will und große Ziele erreichen möchte, muss sich auf diese ständigen Aufs und Abs einstellen. Erfolge und Siege gehören genauso dazu wie Niederlagen und Enttäuschungen. Der Weg ist selten gerade.

In beiden Bereichen geht’s oft um Energie, und zwar nicht nur körperlich, sondern auch mental. Um bei dem Fokus Fußball-Europameisterschaft zu bleiben. Fußballer beschäftigen sich zum Beispiel mit folgenden negativen Gedanken:

  • Stellt mich der neue Trainer in der Startelf auf oder lande ich auf der Ersatzbank?
  • Was passiert, wenn ich einen Fehlpass spiele?
  • Was, wenn ich ein Tor verschulde?
  • Bin ich besser oder schlechter als mein Konkurrent auf der Position?
  • Hoffentlich verletze ich mich nicht?
  • Was, wenn die Fans pfeifen?
  • Kann ich die Erwartungen erfüllen?
  • Was werden die Medien schreiben?

Auch der Umgang mit Emotionen bei Fehlentscheidungen des Schiedsrichters sind Themen die Fußballprofis beschäftigen, haben wir ja aktuell erlebt im Spiel gegen Spanien.

Im Mentaltraining betrachten wir auch immer das Umfeld. Streitereien zwischen Spielern, persönliche Diskrepanzen mit dem Trainer, Sponsoren, Verband, halten Sportler davon ab sich voll und ganz auf sich zu konzentrieren. Und schließlich geht’s doch darum, den Titel zu holen oder eine Medaille zu gewinnen.

Sportler und Teams haben deshalb ihre Sportpsychologen und Mental Coaches. Diese Experten helfen ihnen, mit Lampenfieber, Erwartungsdruck, Kommunikationsproblemen und Grübeln umzugehen, die oft Selbstzweifel und negative Gedanken mit sich bringen.

Umgang mit Niederlagen: So machst du Rückschläge zu deinem Vorteil

Der Glaube an die eigene Stärke und die Fähigkeit, aus Fehlern zu lernen, sind Schlüsselfaktoren, um gestärkt aus Niederlagen hervorzugehen. Das heißt: Mit Rückschlägen umzugehen, ist part of the game. Die andere gute Nachricht: Eine neue Chance kommt schnell wieder. Das nächste Turnier, das nächste Spiel, der nächste Wettkampf oder bei dir die Revanche mit deinem Kumpel auf der nächsten Golfrunde.

Sind wir mal ehrlich keiner mag Misserfolge! Doch im Rückblick sind es oft genau diese Momente, in denen wir als Person gewachsen sind. Misserfolge lassen sich nicht verhindern. Ebenso wenig die Folgen: Das Selbstvertrauen sinkt, Minderwertigkeitskomplexe entstehen, Selbstzweifel machen sich breit. Manchmal zeigt sich auch ein Impostorsyndrom und die Motivation des Einzelnen oder des Teams sinkt.

Entscheidend für Sieg oder Niederlage ist die Kontrolle des inneren Dialogs

Die Macht unserer Gedanken über unser Handeln kann man gar nicht genug sagen ist einer der effektivsten Zugänge zur Psyche und einer der wichtigsten Ansätze der praktischen Sportpsychologie und beim Mentaltraining. Wenn sich unsere Erwartungen nicht erfüllen, macht sich rasch Enttäuschung breit. Gerade in Phasen, die Hochleistung erfordern. Zum Beispiel im Spitzensport, bei einer Präsentation oder in einem Kundengespräch ist eins sehr wichtig: Das Negative sofort und vollständig abhaken zu können. Denn wenn wir störende Gedanken oder Emotionen mitnehmen, entsteht eine Abwärtsspirale.

Wie kann so eine Soforthilfe gegen Frustration aussehen? Es gibt tatsächlich ein einfaches Tool aus dem Mentaltraining, das deine mentale Stärke fast wie auf Knopfdruck steigert. Und diese Mentaltechnik nennt sich Triple-A (AAA)

Beispiel Leistungssport: Stelle dir einen vergebenen Elfmeter oder einen in den Teich gegangenen Golfschlag vor. Die drei A von Triple A stehen dabei für: Akzeptieren, Analysieren, Abhaken.

Die Triple AAA-Methode-Akzeptieren, Analysieren, Abhaken

Akzeptieren: Du hast heute eine Niederlage kassiert, ob als Sportler, Führungskraft, Mitarbeiter oder Team. Wer einen Sündenbock sucht, lernt nichts daraus und verpasst die Chance, sich weiterzuentwickeln. Bei meinen Kunden spielen die Ängste einen Fehler zu machen eine groß Rolle wichtig dabei ist zu begreifen, dass Niederlagen und Fehler Lernchancen sind! Um deine Niederlage zu verarbeiten, ist Akzeptanz Voraussetzung. Motzen, jammern und „Was wäre …, wenn…“-Fragen bringen dich nicht weiter. Auf eine schlechte Leistung emotional mit Ärger, Wut oder Frustration zu reagieren, ist normal. Gefühle solltest du keineswegs unterdrücken oder bekämpfen – sie wirken subtil weiter und beeinflussen so in negativer Weise die weitere Performance. Gebe ihnen kurz Raum und Ausdruck. Benenne auch das Gefühl und spreche von dir in der dritten Person, wenn du deine Reaktion beschreibst.

Analysieren: Beschäftige dich damit, warum passiert ist was passiert ist. Untersuche, was zur Niederlage oder zum Fehler geführt hat. Wichtig ist dabei aber auch die andere Perspektive: Was hat gut geklappt? Wo hat das Team gut funktioniert? Wo konntet ihr eure Stärken, Talente und Fähigkeiten nutzen? Wie war eure Kommunikation? Waren deine Gedanken eher optimistisch oder pessimistisch? Hast du an dich geglaubt und deinen Stärken vertraut? Vertraue deinen durch Training und Vorbereitung erworbenen Stärken!

Betrachte dabei alles: Gefühle, Gedanken, Verhalten und Körper. Wichtig sind die Erkenntnisse und To-dos, die daraus entstehen. Für den Sportler bedeutet das: Was muss ich jetzt konkret in den nächsten Trainingseinheiten verstärkt üben? Wo brauche ich vielleicht noch Infos vom Trainer? Dasselbe gilt natürlich auch in Unternehmen: Wo müssen wir Prozesse verbessern, Strategien überdenken und so weiter.

Abhaken: Das eigentliche Abhaken ergibt sich aus Akzeptieren und Analysieren. Am besten hakst du ab, wenn du dir diesen Vorgang vorstellst. Zum Beispiel in dem du eine gedachte Linie überschreitest bzw. aus dem Bereich wo du akzeptiert und analysiert hast hinausgehst (z.B. ein Kreis von ca. 1m Durchmesser um dich herum verlassen). Abhaken ist wichtig und jeder macht das anders. Der eine lässt sich trösten und in den Arm nehmen, der nächste braucht Musik in den Ohren, einen Spaziergang in der Natur, will sich auf auspowern beim joggen oder auf dem Rad und der Nächste braucht einen Boxsack, um seine Wut rauszulassen. Wichtig ist, dabei eins zu bedenken: Wenn du beim Fahrradfahren nur auf die Pedale schaust, statt auf den Weg vor dir, wirst du bald in den nächsten Baum fahren. Deswegen ist es wichtig, den Blick nach vorne zu richten.

Fazit

Aber nicht nur Sportler profitieren von einem starken Mindset. Auch im Business ist mentale Stärke entscheidend. Der Weg eines Unternehmers oder Führungskraft ist oft voller Herausforderungen und Rückschläge, ähnlich wie im Sport. Eine Führungskraft muss fähig sein, Risiken einzugehen, aus Fehlern zu lernen und sich stets auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Jetzt denkst du vielleicht: Klingt logisch, aber wie baue ich diese mentale Stärke auf? 

Mit Training! Mit gezieltem Mentaltraining bringst du dich und dein Mindset auf Erfolgskurs: Denn durch deine Gefühle und Gedanken (also dein Mindset) entstehen deine Handlungen und daraus ergeben sich Ergebnisse, die dich zu deinen Zielen bringen. Und genau das kannst du trainieren!💡

Wenn du mehr dazu wissen magst, freue ich mich auf einen virtuellen Kaffee mit dir. Kannst du hier direkt

Das sogenannte „Triple-A“-Modell hilft, Niederlagen zu verarbeiten: Akzeptieren, Analysieren und Abhaken. Erst die Niederlage anerkennen, dann untersuchen, was schiefgelaufen ist, und schließlich loslassen und den Blick nach vorne richten. Dies fördert die Resilienz und hilft, aus Fehlern zu lernen. Nach diesen drei einfachen Schritten, die auch sehr schnell ablaufen dürfen, geht’s mit neuem Elan weiter. Viel Erfolg wünsche ich dir mit diesem kleinen Performance-Trick aus der Werkzeugkiste des mentalen Trainings.

Sabrina Bertholdt

Führungskräfte Coach, Sportmental­trainerin

Seit vielen Jahren begleite ich Führungskräfte und Sportler dabei, authentisch zu führen, Leistung abzurufen und gelassener zu werden.

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